Preise

Eine der ersten Fragen, die einem bei der Anschaffung eines Hundes in den Sinn kommen ist der Preis. Aber wie genau setzt er sich zusammen? Gibt es Unterschiede und warum? 

Wir möchten zumindest einen kleinen Überblick/Einblick in die Kosten als Züchter und die Zusammensetzung des Welpenpreises geben.

Anerkennung der Zuchtstätte

Zunächst muss man Mitglied in einem die Rasse betreuenden Mitgliedsverein des VDH werden (Kosten ca. 60 Euro jährlich). Im Anschluss muss man eine sogenannte Zuchtstättenabnahme durch einen Zuchtwart machen lassen und Fortbildungen besuchen. Die Kosten betragen hier schnell nicht weniger als ca.400 Euro. (bei den Grundvorraussetzungen ohne zusätzliche Fortbildungen etc. Pro Fortbildung kann man noch mit ca. 30-80 Euro rechnen. der knynologische Basiskurs des VDH selbst kostet z.B. 280 Euro.

Erste BEsorgungen

Noch bevor der Zuchtwart kommt muss man das Haus entsprechend gestalten/umbauen, Anschaffungen machen wie z. B. eine Welpenwaage, Notfallsets, Welpenaufzuchtmilch, Auslaufgitter, Spielzeuge/-geräte zur Gestaltung des Welpenauslaufes, eine Wurfbox mit Auslauf und noch vieles mehr. 
Diese Gegebenheiten müssen vor der Abnahme hergestellt werden, damit der Zuchtwart sieht, dass man die Voraussetzungen erfüllt, einen Wurf entsprechend der Vorgaben des VDH aufzuziehen.
Einige Kostenbeispiele bei uns:

Unsere Wurfbox für den Wohnraum Materialkosten: 650 Euro (selbstgebaut)
Welpengitter für einen Auslauf im Garten: ca. 500 Euro
Spielgeräte für den Garten: ca. 350 Euro
Eine Welpenwaage liegt bei ca. 60-70 Euro

DIe Zuchthunde

Welch Wunder auch Züchter mussten mal ihre Hunde kaufen 😉

Natürlich sind unsere Hunde normale Familienhunde von daher wird der normale Kaufpreis nicht unbedingt 1:1 in den eigenen Welpenpreis miteinfließen. Was aber durchaus berücksichtigt werden kann und meiner Meinung nach auch sollte ist, wenn ein Züchter für die Zucht neue/frische Linien importiert. Auch das ist Prävention bei möglichen genetischen Krankheiten, da ein zu hoher Inzuchtwert oder gleiche genetische DNA Abdrücke zu großen gesundheitlichen Schwierigkeiten führen können. 
Als wir uns mit der Auswahl einer Hündin beschäftigt haben, wollten wir z.B. eine japanische Linie importieren. Die Kosten für einen Japanimport sind nicht zu unterschätzen. Kaufpreis+ längere Betreuung beim Züchter+Transport zum Flughafen+ Flug+Cargo+Flugbox+Betreuung am Flughafen, das alles muss bezahlt werden. Und dann winkt am Flughafen noch der Zoll und will auf diese Summe seine 19% Steuer 😉 Da liegt man schnell bei 8000-9000 Euro (abhängig natürlich auf von den aktuellen Flugpreisen,Spritkosten etc.)

Zuchtuntersuchungen

Nachdem man dann 1 Jahr mit den Hunden schon vieles erlebt hat, kommt die “magische Grenze” mit 12 Monaten. Ab dann darf man die offiziellen Gesundheitsuntersuchungen machen. Die Kosten für eine HD-Untersuchung liegen bei ca. 200-300 Euro. Die Patellauntersuchung bei ca. 50-90 Euro. Die Augenuntersuchung bei ca. 150-200 Euro. Vorgeschrieben sind zwar nur HD und Augen, aber viele Züchter untersuchen auch die Patella (Kniescheibe) freiwillig.

Hinzu kommen Gentests. Der Test auf genetische Vielfalt, DNA-Auswertung, Farbtest, GM kostet bei UC Davis/VGL ca. 290 Euro.

Die Auswertung des HD-Tests kostet beim Gutachter weitere 40 Euro.

Zuchtzulassung

Die Gebühr am Tag der Zuchtzulassung beträgt 40 Euro. Hier bewertet nochmal ein Richter die Zuchttauglichkeit im Hinblick auf das äußere Erscheinungsbild, Wesen uvm.

Auch hier können zusätzliche Kosten entstehen, wenn man z.B. einen gesonderten Termin beantragen muss (ca. 150 Euro). 

Die Würfe einer Hündin sind im DCNH auf 4 bis zur Vollendung des 8. Lebensjahres festgelegt. Die Rüden haben i.d.R. eine lebenslange ZZL.

Planung eines Wurfs

Ein großer Kostenpunkt bei einem Wurf ist der geplante Deckrüde, hier gibt es allerdings enorme Unterschiede. In einigen Ländern ist es üblich einen Welpenpreis als Deckgebühr zu zahlen in anderen wird eher eine Pauschale verlangt oder eine Gebühr abhängig von der Wurfgröße. Hier liegt die Spanne zwischen 1000-3000 Euro (manchmal auch noch deutlich drüber. Zusätzlich zur Deckgebühr entstehen dann auch noch Reisekosten, da man ggf. weite Wege mit der Hündin zurücklegen muss und auch mehrere Tage für das Decken einplant.

VORUNTERSUCHUNGEN/

Vor dem eigentlichen Deckakt wird die Hündin nochmal beim Tierarzt vorgestellt. Hier entstehen Kosten für Abstriche, Progestorontests, Impfungen gegen z.B. Herpes. Kosten hierfür liegen oft zwischen 500-600 Euro.

Die geburt

Man hofft immer auf keine Komplikationen bei einer Geburt, aber es kommt vor, dass man tierärztliche Hilfe benötigt oder gar akute Notfälle eintreten und ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Allein ein Kaiserschnitt kostet heutzutage schnell mehr als 2500 Euro. 

Die Aufzucht

Die Welpen werden während der Zeit beim Züchter geimpft, entwurmt, mit speziellem Aufzuchtfutter versorgt, brauchen Markierungen, machen auch mal Sachen kaputt ;-), verbrauchen Vetbetten, Inkontinenzunterlagen, Spielzeug, Kuscheltiere und vieles mehr. Hier sind natürlich die Kosten auch sehr abhängig von den Ansprüchen an die jeweiligen Utensilien. Mit ca. 500-600 Euro kann man auch hier rechnen. Das ist natürlich auch stark abhängig von der Anzahl der Welpen. Wenn Behandlungen erforderlich werden, wird es entsprechend teurer.

Es erfolgt außerdem noch die Wurfabnahme durch einen Zuchtwart und die Ausstellung der Papiere der Welpen, auch hier entstehen kosten von ca. 100 Euro pro Welpe.

 

Sonstiges

Hier sind die Kosten sehr variabel. Wir lassen unsere Würfe von einem Trainer testen, fotografisch begleiten, kaufen Welpensets, Futtersets, Spielzeug, Gesundheits-/DNA-Untersuchungen der Welpen…

Außerdem entstehen ja auch Kosten für Anzeigen, Erstellung von Verträgen, Homepage, Mitgliedsbeiträge, ggf. noch Abnahme durch das Vetamt und und und…

Die Shows betreiben wir als unser Hobby und berücksichtigen die Titel unserer Hunde nicht im Welpenpreis, aber auch hierzu gerne ein paar Zahlen: 

Die Meldegelder betragen pro Showtag 40-60 Euro, Titel ebenso und die Reisekosten sind auch hinzuzurechnen 😉
manche Vereine verlangen auch Shownachweise als Zuchtvoraussetzung.

Wie man leicht erkennt, ist Zucht alles – nur nicht günstig. Würde ein Züchter seine Kosten nicht im Blick behalten würde, könnte er die Zucht vermutlich nicht lange betreiben. Beim Shiba muss man außerdem berücksichtigen, dass im Vergleich zu anderen Rassen in der Regel eher kleine Würfe von 2-3 Welpen fallen. Viele Kosten sind aber auch unabhängig von der Wurfgröße und müssen getragen werden, egal ob 1 Welpe kommt oder 3 Welpen. 

In all den oben aufgeführten Positionen ist nie die Arbeit des Züchters eingerechnet. Die Aufzucht erfordert viel Kraft und Zeit, aber würde ein Züchter nur ansatzweise seine Arbeitsleistung auch noch einkalkulieren, wären Shibawelpen unbezahlbar. Daher: Ja, Shibawelpen sind nicht günstig, aber wenn man sich die obigen Punkte vor Augen führt, versteht man zumindest, warum die Preise entsprechend hoch sind. Bitte habt das im Hinterkopf, wenn ihr vielleicht denkt, dass die Preise für Shibawelpen unverschämt hoch wären. Das sind sie in der Regel nicht 😉 Auch ein Züchter kann nicht jahrelang tausende Euro Minus machen und sonst von Luft und Liebe leben. Und die meisten sind keine Millionäre oder verdienen Managergehälter, nur um ihre Zucht zu finanzieren 😉

Züchten wird in der Regel immer ein Minusgeschäft für den Züchter sein, aber er darf und sollte deswegen nicht alles aufopfern müssen. 
Würden auch dadurch immer mehr Züchter aufhören müssen, würde das nur den illegalen Welpenhandel unterstützen und Vermehrern die Tür weit öffnen.

Die Preise liegen derzeit (Anfang 2023) bei 3000-4000 Euro.

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